Trotz Weihnachtsfeiertags am 26. Dezember 2013 versammelten
sich einige Befürworter eines Austritts Österreichs aus der EU in Wien vor der
Oper. Es war bereits die 15. Kundgebung in ununterbrochener Reihenfolge. Sie
wurde wie immer mit der Verlesung des Manifests zum Austritt Österreichs aus
der EU eingeleitet und mit dem Singen der Nationalhymne beendet. Redner waren
Sissy Sabler, Helmut Schramm und Klaus Faißner
Rede Klaus Faißner
Liebe Freunde, sehr
geehrte Damen und Herren!
Weihnachten ist das wichtigste Fest für Christen, ein Fest
der Liebe. Das möge auch unsere Form des Protests sein: friedlich, entschlossen
und mit einem liebevollen Herzen. Damit können wir am meisten erreichen.
Eine Bewegung von unten ist auch unumgänglich, um etwas zu
ändern, den von der neuen Regierung können wir leider nichts Positives
erwarten: Sie ist nichts anderes als ein EU-Huldigungsverein. So sprach der
neue Außenminister Sebastian Kurz allen Ernstes von einem „Friedensprojekt EU
und Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter will sich „für eine
Europäisierung der österreichischen Landwirtschafts- und Umweltpolitik
einsetzen“.
Alle haben Angst vor EU-kritischen Bürgern – auch im
Hinblick auf die EU-Wahl.
Zurecht, denn was geplant ist, sprengt alle Dimensionen:
Bankenunion: In
einigen Jahren soll ein Rettungsfonds für marode Banken stehen. Haften wird
dann der kleine Sparer. Wichtig ist zu bedenken, dass Bankschulden innerhalb
der Eurozone sind dreimal höher als Staatsschulden.
Militärunion: Die
EU-Macher wollen in Rüstungs- und Verteidigungsfragen enger zusammenarbeiten.
Unter anderem beschlossen beschlossen sie, verstärkt unbemannte Waffen =
Drohnen einzusetzen. Fragt sich nur, gegen wen.
Es gilt, sich einen Spruch von Arthur Schopenhauer näher
anzusehen:
„Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von
Bildung ersetzen,
aber keine Bildung den natürlichen
Verstand.“
Freihandelsabkommen USA-EU (TTIP)
Noch mehr Gentechnik,
Klonfleisch, Hormonfleisch und Chlorhühner drohen.
Was sagen Kenner des Abkommens?
Steward Eisenstat,
ehemaliger US-Botschafter, Berater mehrerer US-Präsidenten, einer der
einflussreichsten Ideengeber des Abkommens (Transatlantic Business Council):
„Ich finde, die Standards in Europa
haben ein unbegründetes Niveau, das wissenschaftlich nicht fundiert ist.
Einer der großen Herausforderungen der Verhandlungen wird sein, einen Mittelweg
zu finden, wonach die Verbraucher in Europa das gleiche Vertrauen haben: Was für die Amerikaner gutes Essen ist, ist
auch für die Europäer gutes Essen.“
Da
fragt dich natürlich: Wie steht es u die
Gesundheit der US-Bürger und um ihre Lebenserwartung?: zwei Drittel aller Erwachsenen in den USA als übergewichtig, ein
Drittel sogar als fettleibig – die Zahlen sind explodiert.
Die USA
sind bei allen Gesundheitsindikatoren unter Industriestaaten letzter oder knapp
vor dem letzten Platz: Lebenserwartung, Herzkrankheiten, etc. Bei weißen Frauen
ohne Highschool-Abschluss (wie bei uns Hauptschulabsolventen) sank die
Lebenerwartung von 1990 bis 2008 im Durchschnitt um 5,5 Jahre auf 73 Jahre. Bei
Männern sieht es ähnlich aus.
Walter Haefeker, Präsident der
europäischen Imker, bringt es auf den Punkt: Dort, wo Demokratie funktioniert, fasst die Gentechnik nicht Fuß
(Beispiel: Schweiz). Die Gentechnikindustrie braucht eine demokratiefreie Lösung
für das Problem. Also braucht sie ein Freihandelsabkommen. Was in Freihandelsabkommen drinnen
steht, wird stark beeinflusst von den USA: US-Regierung arbeitet eng mit den
Gentechnikkonzernen zusammen – diese finanzieren beide Parteien. Und die EU-Kommission ist uns dabei keine Hilfe,
sondern sie ist eine Hilfe der US-Amerikaner!
Die EU-Skepsis steigt in Österreich und ganz Europa. In Italien soll es sogar einen Aufruhr mit
Mistgabeln geben.
Abschließen möchte ich mit der
wunderschönen 3. Strophe unserer Bundeshymne:
Mutig
in die neuen Zeiten,
Frei und gläubig sieh uns schreiten,
Arbeitsfroh und hoffnungsreich.
Einig laß
in Brüderchören,
Vaterland, dir Treue schwören.
Vielgeliebtes Österreich.
Da
ist alles drinnen.
Ich
danke für Ihr Kommen.
Die
nächste Demo findet am Sonntag, dem 26. Jänner 2014, um 14.00 Uhr, wieder am Stephansplatz
statt.
Helmut Schramm berichtete vom aktuellen Sparpaket der neuen (alten) Bundesregierung und wohin auf der anderen Seite Milliarden Euro der Steuerzahler im "schwarzen EU-Loch" verschwinden.